Überraschender Vorstoß von US-Anwalt Jack Thompson: Der unermüdliche Jugendschutzverfechter bot der Branche einen Waffenstillstand an. Presseberichten zufolge machte Thompson einen konkreten Vorschlag, der die Auseinandersetzungen zwischen dem Branchenverband Entertainment Software Association (ESA) und dem Gesetzgeber aus der Welt schaffen und zeitgleich den Jugendmedienschutz in den USA verbessern könne. Vorgeschlagen wird eine Selbstverpflichtung der ESA-Mitglieder. Demnach sollen die organisierten Unternehmen dem Gameshandel untersagen, Kindern und Jugendlichen Spiele zu verkaufen, die nicht für die entsprechende Altersklasse freigegeben sind. Bei Verstößen könnten harte Sanktionen aller angeschlossenen Unternehmen drohen. Renitente Händler, die die Altersfreigaben wiederholt missachten, würden die Konsequenzen schnell in der eigenen Kasse ausmachen, so Thompsons Kalkül.

Im Gegenzug will Thompson offenbar seinen Kreuzzug für einen schärferen Jugendmedienschutz einstellen. Die Industrie reagierte bislang nicht auf den Vorstoß. Schließlich bleibt fraglich, mit welcher Legitimation Thompson argumentiert. Als Privatperson kann der Medienanwalt keinerlei Zugeständnisse machen, die den ESA-Mitgliedern Rechtssicherheit gewähren würden. So bleibt abzuwarten, ob auch offizielle Stellen sich mit einer solchen Vereinbarung anfreunden könnten und ob die US-Industrie bereit ist, solch weitreichende Zugeständnisse zu machen.

Quelle: GamesMarkt.de