Zur Eröffnung von LARA – Der Gamesgipfel hielt Dr. Jörg Müller Lietzkow, Medienwissenschaftler an der Universität Jena, ein flammendes Plädoyer für Computer- und Videospiele. Von Politik und Gesellschaft forderte Müller-Lietzkow, sich dem Thema zu öffnen. Denn nicht nur seien Spiele als beliebte Freizeitbeschäftigung längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, auch laufe Deutschland beim bisherigen Kurs Gefahr, in einer der Schlüsseltechnologien der kommenden Jahrzehnte hinter die internationale Konkurrenz zurückzufallen.

„Digitale Medien sind schon jetzt das Unterhaltungsmedium bei Jugendlichen und werden in naher Zukunft eines der zentralen Leitmedien einer aufgeklärten Öffentlichkeit sein“, mahnte Müller-Lietzkow an. Um hier Schritt zu halten, sei Förderung statt Verbote der richtige Weg. Dass so manch Spieleinhalt auch kritisch hinterfragt werden muss, stellte auch der Medienwissenschaftler nicht in Frage. Das Potenzial des Mediums werde aber häufig in der Diskussion verkannt. Die gezielte Förderung in Informatik und Gestaltung mit Spielebezug zahle sich in Zukunft aus: „Jugendliche sollen lernen, was ein Spiel ist, indem sie die Technologien, die kreativen Prozesse verstehen und eigene Inhalte erstellen. Das kann man sowohl in Schulen als auch in anderen Bildungsinstitutionen dieses Landes hervorragend bewerkstelligen. Lassen Sie uns Mut zeigen, auch der 2000+-Generation eine Chance zu geben, neue Grenzen auszuloten, und nehmen wir ihnen nicht die Freude an Technologien der Zukunft“, schloss Müller-Lieztkow. (GamesMarkt.de)