Niedersachsens Innenminister Schünemann nimmt den Amoklauf von Emsdetten zum Anlass, um größere Geschütze im Kampf gegen die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) aufzufahren. Der Unionspolitiker, seit geraumer Zeit wortgewaltiger Gegner der Berliner Prüfer, hat gegenüber der „Netzeitung“ eine Bundesrat-Initiative angekündigt, deren Ziel eine Abschaffung der USK sein soll. „Hier muss es ein völlig neues Ãœberprüfungsgremium geben, das allein in staatlicher Hand liegt“, wird Schünemann zitiert. Einhergehen soll die staatliche Spielekontrolle mit einem Herstellungs- und Verbreitungsverbot von Spielen mit Gewaltinhalten.

Mit seiner Forderung steht Schünemann nicht allein. Mehrere namhafte Unionspolitiker hatten nach der Wahnsinnstat in Westfalen Computerspiele wie das vielfach zitierte „Counter-Strike“ mittelbar für das Geschehen verantwortlich gemacht und Konsequenzen gefordert. Besonnene Stimmen waren aus der Opposition, namentlich der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen zu vernehmen. Ob sich im Bundesrat eine Mehrheit für die Initiative Schünemanns wird finden lassen und inwieweit ein mögliches Verbot mit EU-Binnengesetzen in Einklang steht, ist derzeit noch offen.

Quelle: GamesMarkt.de