Einen unerwarteten Sekundanten im Kampf gegen eine radikale Verschärfung des Jugendschutzes hat die deutsche Spieleindustrie im Deutschen Kulturrat gefunden. Der Spitzenverband der Bundeskulturverbände schloss Computer- und Videospiele klar mit in die Kunstfreiheit ein und warnte die Politik davor, übers Ziel hinauszuschießen. Mit Sorge beobachte der Verband die aktuellen Entwicklungen, in denen sich Bund und Länder mit Gesetzesverschärfungen gegenseitig zu überbieten versuchten. Grundsätzlich sei es zwar zu begrüßen, dass die Selbstkontrolle gestärkt und der Handel stärker in die Pflicht genommen werden soll, die Kunstfreiheit dürfe aber nicht angetastet werden.

„Erwachsene müssen das Recht haben, sich im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen auch Geschmacklosigkeiten oder Schund anzusehen bzw. entsprechende Spiele zu spielen. Die Kunstfreiheit ist nicht an die Qualität des Werks gebunden. Kunstfreiheit gilt auch für Computerspiele“, so Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats. (GamesMarkt.de)