„Die Umsetzung des in der UN-Kinderrechtskonvention verbrieften Rechts auf Information schafft die Grundlage dafür, dass sich Kinder und Jugendliche in dieser Welt zurechtfinden, dass sie ihre Meinung einbringen und sich damit insgesamt an der gesellschaftlichen Entwicklung aktiv beteiligen können. Gerade in der modernen Informationsgesellschaft ist es daher einerseits wichtig, dass Kinder und Jugendliche altersgemäße, für sie relevante Informationen erhalten. Andererseits gilt es, Kinder fit zu machen im Umgang mit verschiedenen Medien und Medieninhalten. Das Kinderrecht auf Information gilt dabei für alle Kinder und Jugendlichen gleich welcher Herkunft, und wir unterstützen alle Schritte, die die Einlösung dieses Rechts ermöglichen.“ Das betonte die rheinland-pfälzische Bildungs- und Jugendministerin Doris Ahnen heute anlässlich der Fachtagung „Wer, wie, was? – Das Recht des Kindes auf Information“ im Mainzer Sendezentrum des ZDF.

„Bildung im 21. Jahrhundert bedeutet auch Kompetenzerwerb im Umgang mit Informationen und Informationsmedien. Erfolgreich im Leben können nur Kinder und Jugendliche sein, die gut informiert, aber nicht von unnötigen Informationen überschwemmt sind“, sagte die Bildungs- und Jugendministerin. Sie ergänzte:  „Der Landesregierung ist die Umsetzung des Rechts auf Information für Kinder und Jugendliche wie auch die Unterstützung der Eltern ein wichtiges Anliegen. Dafür setzen wir beispielsweise für den Zeitrum von vier Jahren zusätzlich zehn Millionen Euro zur Förderung der Medienkompetenz an Schulen ein und unterstützen dabei auch Informationsangebote für Eltern von Schülerinnen und Schülern. Das Land fördert  daneben die Fortbildung der Erziehungsfachkräfte von Kindertagesstätten im Feld der frühen Medienerziehung und die Kompetenzbildung in den Jugendverbänden gemeinsam mit Partnern wie dem Landesfilmdienst und der Landeszentrale für Medien und Kommunikation.“

Über 100 Fachleute aus der Kinder- und Jugendarbeit, aus den Medien sowie aus dem Fortbildungsbereich nahmen das Informations- und Diskussionsangebot von Jugendministerium und Landesjugendamt zum Thema der kind- und jugendgerechten Informationsvermittlung an. Dabei informierten Petra Kaminski von der dpa-Kinderredaktion aus Hamburg sowie Eva Radlicki von den Logo-Nachrichten des ZDF und Günter Pflaum vom Bibliothekszentrum Rheinland-Pfalz darüber, wie Informationen so präsentiert werden können, dass Kinder und Jugendliche einen  eingängigen und altersgemäßen Zugang zu aktuellen Informationen erhalten.

Erika Wiebelt vom Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Kinderschutzbundes und Stefan Keller aus dem Jugendzentrum Mainz-Mombach berichteten über die Umsetzungsmöglichkeiten des Rechts auf Information in der täglichen Praxis der  Kinder- und  Jugendhilfe. Als Zwischenruf aus der Wissenschaft widmete sich der Beitrag von Dr. Christoph Klimmt, Juniorprofessor an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, der Rolle der Online-Kommunikation in der aktuellen Erfahrungswelt von Kindern und Jugendlichen. Der datenschutzrechtliche Zwischenruf des Landesbeauftragten für den Datenschutz, Edgar Wagner, ging der Frage der eigenen Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Netz nach.

Welche Unterstützung Kinder und Jugendliche wie auch Eltern für den richtigen Umgang bei der Informationsgewinnung und Informationsweitergabe bekommen können, zeigten Dr. Friederike Siller vom „Netz für Kinder“ Berlin, Birgit Dinges von der Lernwerkstatt Kindertagesstätten von medien+bildung.com, Gabriele Lonz von der Geschäftsstelle „Medienkompetenz macht Schule“ und Albert Treber vom Landesfilmdienst auf. Abgerundet wurde die Veranstaltung mit Impressionen aus den Projekten der rheinland-pfälzischen „Woche der Kinderrechte“ 2008, in deren Zentrum das Kinderrecht auf Information gestanden hatte.

Mehr Informationen zum Thema „Kinderrechte“ im Internet: www.kinderrechte.rlp.de