Die aktuelle Debatte „Sofortprogramm contra Killerspielverbot“ spaltet wie zu erwarten die Fraktionen. Der zuständige Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion Jürgen Kucharczyk bewertete einen Verbotsvorschlag nach bayrischem Vorbild im Anschluss an die Bundesratsdebatte vom vergangenen Freitag als „äußerst fragwürdig“. Dies fange schon bei der schwierigen terminologischen Einordnung des Begriffs „Killerspiele“. Nach den Gesetzesänderungen zur Verbesserung des Jugendschutzes von 2002 und 2004 „kann heute wirksam gegen die Verbreitung von Spielen vorgegangen werden, die grausame Gewalttätigkeiten verherrlichend darstellen“, so Kucharczyk weiter. Benötigt werde indes eine Verbesserung des gesetzlichen Vollzugs, wie sie das Sofortprogramm aufzeigt: deutliche Alterskennzeichnungen der Spiele durch die USK, eine qualitätsgesicherte Arbeitsweise des Vereins, sowie die gesetzliche Zulassung von Testkäufen.

Ein weiteres wichtiges Ziel sieht der Sozialdemokrat in der Stärkung der Medienkompetenz von Kindern und Erziehungsberechtigen. Der Umgang mit den neuen Medien stelle heute eine Basisqualifikation dar, auch im Hinblick auf die spätere Berufsqualifikation. Zuviel Fernsehen und Computerspiele, so der Politiker, könnten zwar die Entwicklung von Kindern erschweren, aber „eine regelrechte Verteuflung der ’neuen Medien‘ dient der Sache nicht“. Amokläufe blieben schließlich Einzelfälle, die sich nicht nur durch falschen Umgang mit den Medien erklären ließen. (GamesMarkt.de)