Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sieht seine Forderung, Gewalt verherrlichende Killerspiele zu verbieten, durch neue Studienergebnisse voll bestätigt. Die neuesten Längsschnittstudien, die renommierte Wissenschaftler heute auf einem Kongress in München vorgestellt haben, belegten die gefährliche Wirkung von Gewaltspielen am Computer auf Kinder und Jugendliche eindeutig.

„Es ist unerträglich, dass hunderttausende Kinder und Jugendliche oft mehrere Stunden täglich Gewalt verherrlichende Computerspiele konsumieren. Die neuesten, von Kritikern immer wieder geforderten empirischen Längsschnittstudien zeigen nun deutlich, dass der regelmäßige Konsum von Killerspielen und Gewaltvideos ein entscheidender Risikofaktor für eine latente Gewaltbereitbereitschaft ist, die sich bei realen Konflikten oder scheinbaren Bedrohungen spontan entladen kann.“

Das Medienverhalten, insbesondere der Konsum von Gewalt verherrlichenden Videospielen und dessen Auswirkungen auf Ãœberzeugungen und Verhalten wurde von den Forschern in Kontrollgruppen über mehrere Jahre ausgewertet. Herrmann zitiert das Ergebnis: „Die Aggressionsbereitschaft ist messbar angestiegen, Schlüsselkompetenzen, wie Empathie und die Fähigkeit, Mitleid zu empfinden, haben abgenommen und die Kinder und Jugendlichen nahmen ihre Umwelt zunehmend bedrohlicher wahr. Das ist erschreckend.“ Die unmittelbare emotionale Erregung nach dem Konsum von Killerspielen steigert nach Ansicht der Wissenschaftler die Wahrscheinlichkeit aggressiven Verhaltens bei realen Konflikten. Herrmann: „Diese Ergebnisse bekräftigen meine Absicht, Killerspiele wie „Grand Theft Auto IV“ oder „Der Pate – Don Edition“, in denen der Spieler auf extrem grausame und brutale Art Menschen niedermetzelt, zu verbieten. Außerdem muss die freiwillige Selbstkontrolle der Hersteller von Videospielen generell verbessert werden. Ich fordere dementsprechend, auch mehr der Gewalt verherrlichenden Medien und Spiele auf den Index zu setzen.“ Herrmann kündigte an, die von ihm angestoßenen Initiativen für ein Verbot von Killerspielen fortzusetzen. „Die jüngsten Ergebnisse bestätigen uns in unserer Absicht“, so Herrmann.