Oftmals erzeugt bei einem Computerspiel erst die Musik die entscheidende und spannungsgeladene Stimmung. Nicht ohne Grund werden die großartigen Kompositionen von Gamern verehrt wie das „Sergant Pepper“-Album von den Beatles-Fans. Am 22. August 2007 um 20 Uhr findet das diesjährige GC-Spielemusikkonzert im Gewandhaus zu Leipzig statt. Einen ganzen Abend lang interpretiert das FILMharmonic Orchestra Prague unter der Leitung von Maestro Andy Brick Game-Soundtracks aus allen Genres. Und es gibt noch wenige Restkarten. Unter www.gc-germany.com können Tickets zum Preis von 14,50 Euro bis 41,50 Euro bestellt werden.

Vor zahlreichen Ehrengästen aus der Musikbranche spielen mehr als 100 Musiker des FILMharmonic Orchestra Prague Ausschnitte unter anderem aus Final Fantasy XI, StarCraft, New Super Mario Bros, Maniac Mansion: Day of the Tentacle, Metal Gear Solid 3: Snake Eater, Commodore 64-Medley und Commodore Amiga-Medley.

Absolutes Highlight beim bereits fünften und bislang größten Spielemusikkonzert sind: die Auftritte der japanischen Star-Opernsängerin Izumi Masuda, der Sängerin Conny Kollet aus Deutschland und des Weltklasse-Perkussion-Künstlers Rony Barrak aus dem Libanon. Und noch ein Highlight: Nach zehn Jahren ohne Veröffentlichung stellt Chris Hülsbeck, Europas bekanntester Spielekomponist, an diesem Abend seine neue CD vor. Erstmals findet das mittlerweile traditionsreiche Spielemusikkonzert ausschließlich für die Öffentlichkeit statt.

Interview mit Thomas Böcker, Organisator des diesjährigen
GC-Spielemusikkonzertes:

Welche Bedeutung hat Spielemusik in der Gegenwart?
„Erst durch die Einbindung von Spielemusik stellt der Spieler eine starke emotionale Bindung mit dem jeweiligen Spiel her. Sie funktioniert im Kontext der Spiele – aber auch losgelöst im Konzertsaal und wird überall in der Welt gleichermaßen verstanden. Spielemusik wird heute von Weltklasseorchestern rund um den Globus aufgeführt, ob nun im Leipziger Gewandhaus, der Oper in Sydney oder dem Konzerthaus in Stockholm.“

Der „klassische“ Gewandhaus-Konzertbesucher kann mit dem Begriff „Spielemusikkonzert“ vermutlich wenig anfangen. Wie würden Sie ihn zu einem Konzertbesuch bewegen?

„Ich würde die Hintergründe erläutern und sagen, dass sich orchestrale Spielemusik an heutiger Filmmusik und natürlich auch an der Klassik orientiert. Wir haben es mit zugänglicher Musik zu tun, die von professionellen Komponisten und Orchestratoren erstellt wurde, für ein vollständiges Orchester und Chor, für Orgel, für berühmte Opernsänger. Der ‚klassische’ Gewandhaus-Konzertbesucher sollte dem Ganzen eine Chance geben und live miterleben, wie eine extrem große Zahl von Jugendlichen einem Orchester und Chor lauscht – begeistert ist, sich mitreißen lässt – und ab und an sogar eine Träne der Rührung vergießt.“

Wie weit sind die Vorbereitungen für das Konzert fortgeschritten?
„Der Großteil ist abgeschlossen. Sämtliche Partituren sind erstellt worden und werden nun von unserem Dirigenten Andy Brick einstudiert. Gleiches gilt für unsere neun Solisten: Sie sind dabei, sich mit dem Material vertraut zu machen. Letzter Schritt wird sein, die Noten für das Orchester zu drucken. Das wird wenige Tage vor den Proben in Prag geschehen.“

Was bedeutet Ihnen persönlich die diesjährige GC? Was verbinden Sie mit Leipzig?
„Ich freue mich sehr auf die diesjährige GC und werde ein paar Tage auf dem Leipziger Messegelände vor Ort sein. Ich bin absolut beeindruckt, wie sich die GC seit 2002 entwickelt hat, und bin gespannt, was man 2007 alles präsentieren wird. Mit Leipzig verbinde ich einige wunderbare Jahre meines Lebens – denn ich habe an der Universität studiert.“