Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) fordern in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass alle Schülerinnen und Schüler an deutschen Oberschulen im Fach Informatik unterrichtet werden. „Die Informatik bildet die technologische Basis der Informations- und Wissensgesellschaft“, sagte BITKOM-Präsident Professor August-Wilhelm Scheer. Ein klares Konzept für die Ausbildung in den Schulen, die auf die Entwicklung reagiert, fehle in Deutschland aber noch. BITKOM und GI fordern deshalb, das Fach Informatik den klassischen Naturwissenschaften wie Chemie und Physik gleichzustellen. „Für die Wirtschaft ist die Informatik von besonderer Bedeutung, weil sie als Querschnittstechnologie Innovationen in vielen anderen Industriezweigen vorantreibt“, sagte Scheer. Deshalb sei es unverzichtbar, bereits Schülerinnen und Schüler im Unterricht an die Informatik heranzuführen. Damit werde ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Linderung des Fachkräftemangels in der Hightech-Industrie geleistet.

Die gegenwärtigen Reformvorhaben der Länder böten eine gute Gelegenheit, im Stundenplan nicht nur im Gymnasium dem Wandel zur Informationsgesellschaft Rechnung zu tragen: „Wir fordern daher, Informatik als eigenständiges Fach in den Schulunterricht zu integrieren“, sagte GI-Präsident Professor Matthias Jarke. „In allen Schulformen muss schon in der Sekundarstufe I, d.h. spätestens bis zur 10. Klasse, eine Grundkompetenz mindestens auf dem Niveau sichergestellt werden, das etwa durch den Europäischen Computerführerschein definiert ist.“

Deshalb wenden sich GI und BITKOM mit folgendem Aufruf „Nachwuchs für die Informationsgesellschaft! – Plädoyer für eine zukunftsorientierte Schulbildung“ an die Öffentlichkeit und an Entscheidungsträger in den Ländern mit dem Ziel, das Schulfach Informatik fest im Stundenplan zu verankern. Die Vermittlung von Kenntnissen der Computertechnologie in der Schulbildung muss den Stellenwert erhalten, die ihrer Bedeutung in allen anderen Lebensbereichen Rechnung trägt.