ISFE, die Interactive Software Federation of Europe, hat eine Marktanalyse zu den jüngsten Trends unter Europas Computer- und Videospielern präsentiert. Befragte zwischen 16 und 49 Jahren auf 15 Märkten gaben an, nahezu so viel Freizeit mit Computer- und Videospielen wie mit Fernsehen oder Familienmitgliedern und Freunden zu verbringen. Von Games versprechen sie sich neben Spielvergnügen vor allem auch die Möglichkeit, ihre Vorstellungskraft auszuleben und geistig in Form zu bleiben.

Die Studie, durchgeführt von Nielsen Games im Auftrag von ISFE, liefert interessante Erkenntnisse über die aktuelle Struktur des europäischen Gaming-Marktes und entkräftet einige gängige Vorurteile über Computer- und Videospieler.

– Computer- und Videospiele gehören zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten der Europäer. 40 % der Befragten spielen zwischen 6 und 14 Stunden pro Woche. Andere gängige Hobbys sind Fernsehen, Surfen im Internet oder Unternehmungen mit Freunden und Familienmitgliedern.
– Computer- und Videospielen werden gegenüber anderen verbreiteten Unterhaltungsmedien wie Fernsehen oder Kino eigene Qualitäten zugeschrieben. 72 % spielen zum Spaß, 57 % suchen ein Ventil für ihre Vorstellungskraft und 45 % möchten zum Denken angeregt werden. Bei Online-Games ist der soziale Kontakt mit anderen Spielern ein zusätzlicher Motivationsfaktor.
– Gamer mit Familie zeigen sich verantwortungsbewusst. 81 % der spielenden Eltern gehen ihrem Hobby gemeinsam mit ihrem Nachwuchs nach. Ãœber die Hälfte davon achten immer darauf, was ihre Kinder spielen, und kontrol¬lieren auch deren Einkäufe.
– Nichtspieler scheinen so gut wie keine Vorurteile gegenüber Gamern zu hegen. Zu 48 % geben sie Zeitmangel als Hauptgrund an, warum sie nicht spielen.

Jens Uwe Intat, Vorsitzender von ISFE, kommentiert: „Unsere Forschungsergebnisse untermauern, was Branchenkennern offenkundig ist: Computer- und Videospieler nehmen in der heutigen Unterhaltungskultur einen unbestreitbaren Platz ein. Männer und Frauen aller Altersstufen und Nationalitäten begeistern sich für Computer- und Videospiele. Berufs¬tätigen, Großeltern und Kindern bietet der Spielemarkt vielfältige Unterhaltungs¬möglichkeiten ganz nach ihren Vorlieben und Fähigkeiten.“

*Bekanntheitsgrad von PEGI, dem europäischen Alterseinstufungssystem für Computer- und Videospiele*

Quer durch die 15 Länder erkannten nahezu alle Befragten (93 %) die Alterslogos des PEGI Systems (Pan European Game Information) wieder. Fast die Hälfte der Eltern gab an, das Kennzeichnungssystem „äußerst nützlich“ oder „sehr nützlich“ zu finden.

„Rund 70 % der meistverkauften Spiele auf führenden europäischen Märkten tragen das Alterslogo 3+“, erläutert ISFE-Generalsekretär Patrice Chazerand. „Die Branche hat also bei weitem nicht nur für hartgesottene Gamer etwas zu bieten. Eltern haben heute eine enorme Auswahl an Spielen für ihre Kinder, und wir freuen uns, dass sie die PEGI Alterslogos und Symbole als Entscheidungshilfe annehmen.“

Europäische Kernmärkte kurbeln das Wachstum an
Europa hatte noch nie einen so großen Anteil am Weltmarkt für Game-Produkte wie heute. 2007 wurde auf neun europäischen Kernmärkten Unterhaltungssoftware im Wert von rund 7,3 Mrd. € abgesetzt. Diese Zahl, die sich ausschließlich auf Softwareverkäufe ohne die zugehörige Hardware bezieht, stellt einen Anstieg von 25 % im Jahresvergleich dar. Großbritannien allein schlug dabei mit 2,3 Mrd. € zu Buche, gefolgt von Frankreich (1,6 Mrd. €), Deutschland (1,4 Mrd. €), Spanien (0,7 Mrd. €) und Italien (0,6 Mrd. €).

Das Profil des heutigen Computer- und Videospielers: ein Querschnitt durch Europa
Landesweite Erhebungen in Großbritannien, Finnland und Spanien – drei Ländern, die einen breiten geografischen Querschnitt mit unterschiedlich entwickelten Märkten darstellen – lassen keinen Zweifel mehr: Computer- und Videospieler haben heute einen beachtlichen Anteil an der Gesamtbevölkerung.

• 37 % der 16- bis 49-jährigen Briten bezeichnen sich als aktive Computer- und Videospieler, d. h., sie spielten im Befragungszeitraum an einer Konsole, einem Handheld oder einem PC. Gleiches sagten von sich jeweils 28 % der Spanier und Finnen.
• Nicht nur die ganz jungen Nutzer begeistern sich für Computer- und Videospiele: In der Altersgruppe 30 bis 49 sind 33 % der Briten, 23 % der Finnen und 16 % der Spanier aktiv bei der Sache.
• Das Klischee, dass Frauen nicht spielen, ist widerlegt: 29 % der Britinnen sowie jeweils 18 % der Spanierinnen und Finninnen zwischen 16 und 49 Jahren bezeichnen sich als aktive Computer- und Videospielerinnen.

Auch Online-Games sind auf dem Vormarsch. Für 62 % der Befragten, Männer wie Frauen aller Altersgruppen, nimmt dieses Medium einen wichtigen Platz ein.
• 20 % der europäischen Gamer besitzen einen Studienabschluss.17 % ordnen sich akademischen Berufen oder dem Dienstleistungssektor zu (z. B. dem Rechtswesen, der Medizin oder dem Bankgewerbe), während 12 % in einem gewerblichen Umfeld tätig sind, etwa im Vertrieb, der Verwaltung oder einer leitenden Position.
• 72 % von Europas Computer- und Videospielern nutzen ihre Konsole als multimediale Plattform, beispielsweise für den Zugang zum Internet oder zur Wiedergabe von DVDs und MP3s.

Ãœber den Forschungsbericht
Die Daten und Schlussfolgerungen in dieser Pressemitteilung wurden dem Bericht Video Gamers in Europe 2008 entnommen, den Nielsen Games im Auftrag der Interactive Software Federation of Europe (ISFE) erstellt hat. Der Bericht stützt sich auf Online-Umfragen unter 6.000 aktiven Gamern zwischen 16 und 49 Jahren auf 15 Märkten: Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, Benelux (Belgien, den Niederlanden und Luxemburg), der Schweiz, Österreich, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, der Tschechischen Republik, Polen und Lettland.