Die Europäische Kommission hat jetzt einen Verhaltenskodex für den Verkauf von Videospielen an Kinder gefordert. Dazu soll in den nächsten zwei Jahren ein transparentes und wirksames Inhaltsbewertungssystem für ganz Europa entwickelt werden.

Grund für diese Initiative ist unter anderem die wachsenden Besorgnis in der Öffentlichkeit über einen möglichen Zusammenhang zwischen gewaltbetonten Videospielen und aggressivem Verhalten. Computerspiele sind immer häufiger über das Internet und über Mobiltelefone erhältlich – 2010 werden schätzungsweise 33 Prozent der Käufe über diese Verkaufswege abgewickelt. Bereits heute ist die Industrie halb so groß wie der gesamte europäische Musikmarkt und macht weit mehr Umsätze als die Kinokassen.

Die Spieleindustrie in der EU wird in diesem Jahr schätzungsweise einen Umsatz von 7,3 Mrd. Euro machen. EU-Medienkommissarin Viviane Reding begrüßte zwar diesen wirtschaftlichen Erfolg, wies aber darauf hin, dass „die Industrie mehr Verantwortung“ zeigen müsse. Sie sieht in dem bestehenden europaweiten Informationssystem über Videospiele (PEGI) einen guten Anfang.

PEGI wird bereits von 20 Ländern verwendet, Ziel ist es jedoch, alle Mitgliedstaaten einzubeziehen. „Deshalb sagen wir heute ganz deutlich, dass die Unternehmen und die nationalen Behörden noch mehr tun müssen, um dafür zu sorgen, dass die Eltern in der Lage sind, die richtigen Entscheidungen für sich und ihre Kinder zu treffen,“ sagte Meglena Kuneva, Kommissarin für Verbraucherschutz.