IT-Dienstleister aus Deutschland können international eine führende Rolle spielen. Dabei nutzen sie die Position Deutschlands als Exportnation und profitieren von heimischen Standortvorteilen. So lautet das Fazit der Studie „IT Services Made in Germany – Stärken, Erfolgsbeispiele und Strategien deutscher IT-Dienstleister im internationalen Wettbewerb“. Die Studie wurde erstellt von der Berlecon Research GmbH, der International Business School of Service Management und dem BITKOM. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Fragen: Wo liegen die Stärken des IT-Services-Standorts Deutschland? Welche Chancen und erfolgversprechende Strategien für Dienstleister ergeben sich daraus auf dem internationalen Markt?

Hierzu werden 25 Fallbeispiele von IT-Services-Anbietern dargestellt, die sich im internationalen Wettbewerb behaupten. Laut Studie zeichnen insbesondere vier Faktoren die international erfolgreichen IT-Service-Anbieter aus: Mut zur Spezialisierung, eine frühe und aktive Internationalisierung, ein professionelles Innovationsmanagement sowie ein systematischer Einsatz ingenieurwissenschaftlicher Methoden bei der Entwicklung von IT-Dienstleistungen.

Die Studie nennt zudem fünf Strategien, die sich bei der Internationalisierung deutscher Anbieter bewährt haben: Die Dienstleister können sich auf bestimmte Themen wie Datenschutz oder Sicherheit spezialisieren, sich auf einzelne Branchen fokussieren, sich auf Dienste rund um SAP-Produkte konzentrieren, einen besonders hochwertigen und zuverlässigen IT-Support anbieten oder den Standort Deutschlands als Zentrum der Industrialisierung nutzen. „Deutschland hat gute Chancen, sich als Vorreiter der IT-Services-Industrialisierung zu etablieren. Die Entwicklung von IT-Diensten mit industriellen Methoden erfordert Präzision, Qualität und Ingenieursgeist – genau jene Attribute, die sich hinter „Made in Germany“ verbergen“, sagt BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. So wurden einige Innovationen weltweit tätiger IT-Dienstleister in deutschen Standorten entwickelt. Dies revidiert vereinfachte Vorstellungen, wonach Hochlohnländern nur die Rolle eines Vor-Ort-Lieferanten oder einer Verkaufsniederlassung zukäme. Die Studie belegt: Die globale Zusammenarbeit ist eine Voraussetzung für die deutschen Konzernstandorte, neue IT-Dienste voranzutreiben.

Der deutsche IT-Servicemarkt wächst nach einer Prognose des internationalen Marktforschungsinstituts EITO in diesem Jahr um 3,7 Prozent auf 33,7 Milliarden Euro. 2008 war der Umsatz um rund 5,7 Prozent auf 32,5 Milliarden Euro gestiegen. Der Markt umfasst insbesondere IT-Beratung, Systemintegration sowie Outsourcing-, Installations- und Wartungs-Dienstleistungen.

Die gemeinsame Studie von Marktforschern, Wissenschaftlern und Hightech-Verband entstand aus dem Forschungsprojekt INTERDIG, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde.