Das SIN – Studio im Netz e.V. ruft Eltern und pädagogische Fachkräfte dazu auf ihre Erfahrungen, Erlebnisse, aber auch Sorgen und Bedenken in Bezug auf die lange Verweildauer ihrer Kinder vor dem Computer in Form einer Mail an sin@sin-net.de zu senden. Casual Games, Bewegungsspiele, WoW, Wii und PS3 so lauten Begrifflichkeiten einer jugendgeprägten Computerspielszene. Während die jungen Menschen alljährlich im August nach Leipzig zur Games Convention pilgern, sitzen ihre Eltern vor dem heimischen Fernseher und versuchen die Berichterstattungen darüber zumindest in Ansätzen zu verstehen. Es bleibt das ungläubige Staunen über das Phänomen der virtuellen Games (185.000 Besucher an vier Tagen) und das Unbehagen, wenn die Kinder zeitvergessend in die virtuellen Welten abtauchen.

Im Nachgang zur Games Convention hat das SIN – Studio im Netz im Rahmen der Inter@ktiv-Reihe MultiMediaAktuell am 4. September die Veranstaltung „Neues von der Games Convention“ realisiert. Dabei wurde deutlich, dass Eltern und pädagogische Fachkräfte oft nicht wissen, was die heutige Jugend spielt, was dabei einen medienpädagogischen Mehrwert hat und was eher zu den negativen Auswüchsen zu zählen ist.

Die steigenden Verkaufszahlen von sogenannten Bewegungsspielen kann unter pädagogischen Gesichtspunkten als positiver Trend gesehen werden. Auch die hohe Beliebtheit der SingStar-Programme gibt Anlass zur Freude. Dass junge Menschen mit Begeisterung zusammen singen und dazu eine Computerspielkonsole nutzen ist ein Phänomen der besonderen Art.

Doch es gibt auch die Schattenseiten der Games wie sie ja auch häufig in der veröffentlichten Meinung zu finden sind. Das Thema „Sex und Gewalt in Computerspielen“ beherrscht die Diskussion. So wichtig diese ist, darf dabei die neue Dimension des Abtauchens in die virtuellen Welten, wie dies beispielsweise beim Spiel „World of Warcraft“ immer häufiger eintritt, nicht in den Hintergrund geraten. Viele Eltern machen sich Sorgen ob der langen Verweildauer ihrer Kinder vor dem Computer.

Die Umwelt vergessend sitzen die jungen Menschen mit Maus und Kopfhörer an ihren hochgerüsteten Multimediastationen und nehmen ihre Umgebung nur mehr peripher wahr. Ein bedenklicher Zustand, vor allem dann, wenn die alltäglichen Pflichten nicht mehr erledigt werden und die schulischen bzw. beruflichen Leistungen sinken.

Um die Dimensionen des „Zeitfresser Computer“ konkretisieren zu können, startet das SIN eine Mailaktion, die es Eltern und pädagogischen Fachkräften erlaubt, ihre Erfahrungen und Probleme zu schildern, die mit der langen Verweildauer ihrer Kinder am Computer einhergehen.

Das SIN wird diese Mails sammeln, um Dimensionen einzugrenzen und Notwendigkeiten der Hilfestellungen eruieren zu können. Eine direkte Beantwortung der Mails erfolgt nicht! Alle Beteiligten werden über die daraus resultierenden Erkenntnisse informiert (voraussichtlich im April 2008).

Die Mailadresse lautet: sin@sin-net.de; Bitte das Kennwort „Zeitfresser Computer“ in die Betreffzeile einfügen.