Damit Kinder und Jugendliche das Potenzial des Internets voll ausschöpfen und Risiken weitestgehend vermeiden können, haben das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) Empfehlungen zum Jugendschutz im Internet ausgesprochen.
Die Empfehlungen gehen zurück auf eine Studie der BITKOM, die in Berlin vorgestellt wurde. Aus der Studie geht hervor, dass in Deutschland die meisten Grundschüler online sind. 71 Prozent der Sieben- bis Zehnjährigen nutzen das Internet, wenn im Haushalt ihrer Eltern ein Anschluss vorhanden ist.
„Die Entwicklung der neuen Medien ist atemberaubend. Für die meisten Kinder und Jugendlichen gehört das Internet heute ganz selbstverständlich zum Alltag, sie chatten mit Freunden, surfen, bloggen, spielen und recherchieren für ihre Hausaufgaben. Aber es gibt auch neue Gefahren. Deswegen ist es eine gemeinsame Aufgabe der Wirtschaft, der Communitys und uns als Gesellschaft, immer wieder neue Antworten zu finden, damit die Risiken nicht die großen Chancen des Internets überlagern. Es muss unser gemeinsames Anliegen sein, dass der Jugendschutz nicht im Cyberspace abgehängt wird“, sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.
Kinder- und Jugendschutz im Internet
Um Kinder und Jugendliche vor den Gefahren des Internets zu schützen, empfehlen das Bundesfamilienministerium und BITKOM verschiedene Maßnahmen. Dazu zählen unter anderem, vorhandene Jugendschutz-Filter im Betriebssystem zu nutzen oder einen Kinderschutz nachzurüsten. Außerdem sollten Eltern mit ihren Kindern über Erlebnisse im Internet sprechen, um Kindern zu helfen, den Wahrheitsgehalt von Informationen zu prüfen.
Einen sicheren Surfraum und damit eine gute Hilfe für Eltern, ihre Kinder altersgerecht an die Angebote im Web heranzuführen, bieten spezielle Kinder- und Jugendportale. So zum Beispiel das Portal www.FragFinn.de, das zur Initiative „Ein Netz für Kinder“ gehört oder die neue Initiative „Watch your Web“, die zum verantwortungsvollen Umgang mit persönlichen Daten im Internet animieren soll.
Außerdem sollte Medienerziehung schon in den Lehrplänen der Grundschulen verankert werden, damit alle Kinder frühzeitig lernen, sich sicher im Web zu bewegen – unabhängig vom Engagement der Eltern im Einzelfall.
Ergebnisse der Studie
Die Studie zeigt, dass 93 Prozent der 11- bis 14-Jährigen einen vorhandenen Internetzugang im Elternhaus nutzen, im Alter von 15 bis 17 Jahren sind es sogar 99 Prozent. Interaktive Onlinedienste zum Austausch mit Gleichgesinnten oder zur Präsentation eigener Inhalte stehen hoch im Kurs. So nutzen 90 Prozent der 10- bis 17-Jährigen Messaging-Dienste und ähnliche Kommunikationsmöglichkeiten. Jeder Zweite stellt eigene Fotos ins Netz, jeder Vierte beteiligt sich an Diskussionsforen.