Die gute Nachricht vorne weg: In anderen Ländern ist die Situation noch viel schlimmen. In der Tat hat Deutschland bei einer internationalen Vergleichsstudie der Business Software Alliance (BSA) über die individuelle Einstellung der Menschen zum Thema Software-Piraterie mit am besten abgeschnitten. Die Studie wurde von Ipsos Public Affairs in 32 Ländern durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 15.000 PC-Anwender gefragt.

In Deutschland gaben nur sechs Prozent der Befragten an, immer illegale Software zu benutzen. Weitere 15 Prozent nutzen „meistens illegale Software“. Deutschland kommt so auf eine „Piraten-Quote“ von 21 Prozent, was immerhin der zweitbeste Wert aller abgefragten Länder nach Südafrika (20 Prozent) bedeutet. Direkt hinter Deutschland liegen Frankreich (26 Prozent), Kanada (27 Prozent), Indien (28 Prozent), Schweden (29 Prozent), Japan (29 Prozent) und Großbritannien (30 Prozent). Überraschend schlecht schneiden die USA mit 34 Prozent, Italien mit 37 Prozent und Spanien mit 50 Prozent ab.

Dass die größten „Piraterie-Sünder“ einmal mehr in Asien zu finden sind, ist wenig überraschend. China führt die Liste von der anderen Seite aus an mit einer Quote von 86 Prozent, wobei die Werte für die Angaben „immer illegal“ und „meistens illegal“ fast gleichauf liegen, bei 42 bzw. 44 Prozent. Vietnam (76 Prozent) liegt auf dem dritten Rang der Negativliste, Malaysia (68 Prozent), Thailand (65 Prozent) und Indonesien (65 Prozent) fünf bis sieben. Überraschend schlecht schneidet zudem Südkorea mit 60 Prozent ab sowie Mexiko (60 Prozent), Brasilien (55 Prozent) und Russland (52 Prozent).

„In Deutschland ist die Situation offensichtlich besser als in vielen anderen Ländern“, kommentiert Georg Herrnleben, Senior Director der BSA.“ Doch in einem Land, das von Innovation und Fortschritt als wichtigem Wirtschaftsfaktor lebt sind auch zwanzig Prozent inakzeptabel viel.“

Aus der Studie ergibt sich laut BSA auch ein Bild des durchschnittlichen Raubkopierers. Rein statistisch sei dieser männlich, zwischen 18 und 34 Jahre alt, in einem Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern tätig und verwende beruflich einen PC. Widersprüchlich sei, dass er das Prinzip des geistigen Eigentums grundsätzlich achte und legale Software für zuverlässiger hält. Warum er trotzdem zu Raubkopien greift. beantwortet die Studie nicht.

Quelle: GamesMarkt.de