Der aktuelle Internetsicherheitsbericht (ISTR) von Symantec verdeutlicht: Deutschland ist das Land mit den meisten Breitbandanschlüssen in Europa – und den meisten Angriffen aus dem Netz.

Das Breitband-Internet ist ein Segen: Schnelle Ladezeiten und Downloads, komfortabler Multimedia-Genuss und immer mehr nützliche Dienste machen den Breitbandanschluss zu einer sinnvollen Anschaffung. Mittlerweile sind über 22,5 Mio. solcher Anschlüsse in 65 Prozent aller Haushalte in Deutschland vorhanden. Doch bei allem Komfort, den die schnelle Datenübertragungstechnik mit sich bringt, offenbart sich gleichzeitig auch die Schattenseite des Internets: Hochleistungsfähige Übertragungsnetze machen nämlich nicht nur das Surfen für den Anwender attraktiver, sondern bieten auch für Kriminelle die Möglichkeit, schneller und effizienter Schadcode zu verbreiten. Das Risiko, Opfer von Cyberkriminalität zu werden, steigt damit leider für jeden einzelnen Internet-Nutzer. Im Europäischen Vergleich liegt Deutschland sowohl in Punkto Breitbandanschluss als auch in Punkto Anzahl der Internet-Angriffe auf Platz eins.

Tausch mit Nebenwirkungen
Nach dem Motto „Back to the roots“ besinnen sich Hacker auf eine fast schon vergessene Methode: Früher war der Datentausch über Disketten gefährlich – heute ist der Tausch verschiedener Dateien beispielsweise über USB-Sticks oder Instant Messaging mit Vorsicht zu genießen. Aber auch Tauschbörsen für Musik und andere Multimediadateien werden von Betrügern missbraucht. “ Die Verbreitung von Schädlingen über USB-Sticks stieg auf 65 Prozent im Vergleich zu 37 Prozent im Vorjahr“, erläutert Candid Wüest, Sicherheitsexperte bei Symantec. „Tauschbörsen sind als Netzwerke organisiert und eignen sich deshalb hervorragend für so genannte Bot-Angriffe. Vom Nutzer gänzlich unbemerkt werden Bot-Programme heimlich auf den Computer eingeschleust, die dann von Cyberkriminellen ferngesteuert kontrolliert und manipuliert werden. Die Verbreitung der Bots erfolgt über die gekaperten Computer dann rasend schnell bis ein großes Bot-Netz entsteht, das für kriminelle Machenschaften wie zum Beispiel Spam- oder Phishing-Attacken missbraucht werden kann“, erklärt Candid Wüest weiter.

Wie verhängnisvoll das sein kann, zeigte kürzlich das Experiment des britischen Senders BBC: Mit der in einem Chatroom erworbenen Bot-Software verseuchte der Sender 22.000 private Rechner. Von diesen wurden dann Angriffe auf E-Mail-Konten gestartet, die binnen weniger Stunden mit über 1.000 Spam-Mails verstopft waren. Auch im Hinblick auf die Anzahl der Bot-infizierten Computer ist Deutschland ganz weit Vorne und belegt gleich hinter Spanien den zweiten Platz in Europa.

Gegen die Angriffslust
Damit Spaß und Nutzen des Breitband-Internets nicht durch Online-Gefahren getrübt werden, sollte sich jeder einzelne User schützen. „Das lukrative Geschäft mit Cyberkriminalität erreicht immer neue Höhepunkte. Ãœber 1,6 Millionen neue Schadcodes hat Symantec im Jahr 2008 erkannt – das bedeutet eine Steigerung von 265 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wer seinen Computer mit aktueller Sicherheitssoftware (z.B. mit Norton 360) ausstattet, schützt nicht nur sich selbst vor der Angriffsflut, sondern trägt auch zum Schutz der Computer seiner Freunde und Familie bei“, resümiert Candid Wüest.