Neuste Zahlen zum Drogenkonsum Jugendlicher im Alter von 12 bis 25 Jahren zeigen: Minderjährige rauchen kaum noch. Auch der Konsum von Cannabis ist rückläufig. Problematisch bleibt weiterhin der Alkoholkonsum. Insbesondere weil es einen Trend zum exzessiven Trinken bei jungen Menschen gibt. Das geht aus der Studie „Drogenaffinität Jugendlicher in Deutschland“ hervor, den die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing, in Berlin vorstellte.

„Die aktuellen Zahlen belegen, dass wir unsere Ziele in der Bekämpfung des Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsums im Wesentlichen erreicht haben. Das heißt aber nicht, dass wir jetzt die Hände in den Schoß legen können. Vor allem im Bereich des Alkoholkonsums besteht noch Nachholbedarf. Die bisherige Präventionsarbeit muss um Maßnahmen ergänzt werden, die sich stärker auf Gruppen konzentrieren, die riskante Konsummuster aufweisen“, sagte Bätzing.

Rauchen ist nicht mehr „in“

Seit 2001 ist der Anteil rauchender Jugendlicher von 28 auf 15 Prozent in diesem Jahr zurückgegangen. Damit ist das Ziel der Drogenbeauftragten vom März 2006 sogar übererfüllt. Danach sollte die Quote der jugendlichen Raucherinnen und Raucher zwischen 12 bis 17 Jahren auf unter 17 Prozent in diesem Jahr gesenkt werden.

Die Zahl der „Nieraucher“ ist sogar seit 2004 bis heute angestiegen: von 40 auf 60 Prozent.

Unverändert beliebt ist dagegen das Shisha-Rauchens. Knapp 40 Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben schon einmal in ihrem Leben diese Wasserpfeife geraucht. Untersuchungen sollen nun klären, ob sich das Shisha-Rauchen bei einem Teil der Jugendlichen zu einer Alternative zum Tabakrauchen entwickelt.

Trend zum „Binge Drinking“ ungebrochen

Alkohol ist der Studie zufolge bei Heranwachsenden das am weitesten verbreitete Suchtmittel. Die Quote bei den regelmäßigen Konsumenten von alkoholischen Getränken zwischen 12 bis 17 Jahren sollte bis 2008 auf unter 18 Prozent gesenkt werden. Das ist teilweise gelungen.

17,4 Prozent der 12- bis 17-Jährigen trinken regelmäßig Alkohol, 2004 waren es noch 21,2 Prozent. Etwa 20 Prozent von ihnen tranken im vergangenen Monat mindestens bei einer Gelegenheit fünf oder sogar mehr Gläser Alkohol. Dieser Trend zum exzessiven Trinken, so genanntes Binge Drinking, ist weiterhin ungebrochen. 2004 lag der Anteil der exzessiv trinkenden Jugendlichen bei 23 Prozent.

Ohne Tabak kein Joint

Nach vielen Jahren des Anstiegs ist der Cannabiskonsum zwischen 2004 und 2008 rückläufig. Die Studie belegt: Wer erst gar nicht anfängt zu rauchen, konsumiert in aller Regel auch kein Cannabis.

2008 gaben 28 Prozent der 12- bis 25-Jährigen an, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben, 2004 waren es noch 31 Prozent. Bei den 12- bis 17-Jährigen ging im gleichen Zeitraum der Anteil von 15 Prozent auf knapp 10 Prozent zurück. Der Anteil junger Menschen mit regelmäßigem Cannabiskonsum liegt bei 1,1 Prozent der Minderjährigen und 2,3 Prozent der 12- bis 25-Jährigen.