Noch in diesem Jahr will der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten von Amerika über die Rechtmäßigkeit von strengeren Jugendschutzgesetzen in Bezug auf Computer- und Videospiele entscheiden. Wasser auf die Mühlen der Befürworter einer Verschärfung liefert eine aktuelle Umfrage von Common Sense Media. Die Non-Profit-Organisation bewertet ohne offiziellen Auftrag Games, Filme und Musik und will eine Alternative zu den offiziellen Ratingstellen wie etwa dem Entertainment Software Rating Board (ESRB) bieten. Im Aufrag von Common Sense Media wurden Mitte August insgesamt 2.100 Erwachsene befragt.

72 Prozent der erwachsenen US-Bürger befürworten demnach strengere Regeln im Jugendschutz. 65 Prozent glauben darüber hinaus, dass gewalthaltige Spiele die Entwicklung ihrer Kinder negativ beeinflussen können. Der Verkauf von ungeeigneten Spielen an Kinder und Jugendliche soll gesetzlich unterbunden werden. Bislang basiert der Jugendschutz auf Freiwilligkeit. Die Altersfreigaben des ESRB sind für Händler nicht bindend.

Seit einigen Jahren versuchen mehrere US-Bundesstaaten den Status Quo zu ändern. Wie auch hierzulande sollen die Altersfreigaben rechtsverbindlich, der Verkauf von ungeeigneten Spielen an Minderjährige unter Strafe gestellt werden. Die Industrie, vertreten durch die Entertainment Software Association, versucht dies mit aller Macht zu verhindern. Zum Showdown wird es aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr in Washington kommen, wo der Oberste Gerichtshof ein kalifornisches Gesetz auf seine Verfassungsmäßigkeit prüfen wird. Das Bild der Industrie in der Öffentlichkeit leidet der Umfrage zufolge unter der Auseinandersetzung. 75 Prozent der Teilnehmer gaben demnach an, dass die Gamesindustrie zu wenig für den Schutz von Kinder und Jugendlichen gegen gewalthaltige und sexuelle Inhalte unternehme.

Quelle: GamesMarkt.de