Rund 130 Teilnehmer kamen am Sonntag zur ersten „Serious Games Conference“, die nordmedia und der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) im Rahmen der CeBIT in Hannover ausrichteten. Unter der Leitung von Ruth Lemmen (BIU) präsentierten deutsche und internationale Referenten ihre Erfahrungen im Umgang mit edukativen Computerspielen. Dabei wurden auch kritische Stimmen nicht ausgespart. Thomas Kruk, Geschäftsführer von Rabenstark Spielzeug, zeigte die wirtschaftlich schwierige Situation für die Entwickler und Publisher von Lernspielen für Kinder im Vorschulalter auf. „Im Verhältnis zu den Produktionskosten verkaufen sich diese Spiele nicht oft genug“, führte er aus. Geringe Auflagen zwischen 1000 und 5000 Stück seien der Regelfall. Gründe für den schweren Stand, den diese Software habe, seien u. a. die mangelnde Medienkompetenz von Eltern und Lehrern und die unsachliche öffentliche Diskussion über Computerspiele im Allgemeinen. „Eltern, die gerade planen, Lernsoftware für ihre Kinder zu kaufen, werden durch die Debatte um sogenannte Killerspiele verunsichert“, so Kruk.

Mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Neue Technologien in der Schulbildung – Verpasst Deutschland den digitalen Anschluss“ ging die Serious Games Conference nach rund acht Stunden zu Ende. „Wir waren mit dem Verlauf und dem Teilnehmerzuspruch mehr als zufrieden“, zog Sebastian Wolters von nordmedia eine positive Bilanz. „Aber wir hätten uns noch mehr Entwickler von Unterhaltungssoftwareprodukten gewünscht.“ In den kommenden Jahren werden die Veranstalter weitere Gelegenheiten haben, diese Klientel anzusprechen. Die SGC soll als jährliche Veranstaltung etabliert und ausgebaut werden. „Wir werden diese Konferenz gezielt internationalisieren“, erklärte Wolters. „Hier gibt es auch schon erste Kontakte ins Ausland zu führenden Anbietern und Marktteilnehmern.“ (GamesMarkt.de)