Mit der Entscheidung, zukünftig die Vergabe des Deutschen Computerspielpreises in die Hände des Ministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur zu vergeben, zog eine gewisse Verunsicherung in die politische Diskussion von digitalen Spielen in Deutschland gerade in Bezug auf seinen Wert als Kulturgut ein.

Der GAME Bundesverband der deutschen Games-Branche e.V. hat sich in den vergangenen Wochen gemeinsam mit dem Deutschen Kulturrat bei diversen Anlässen für einen intensiven Dialog mit der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien eingesetzt, um den kulturellen Aspekt von Computerspielen nach dieser Entscheidung  gemeinsam neu zu bewerten. Nach Wunsch der Initiatoren sollte ein intensiver Austausch in Bezug auf die kulturellen Aspekte von digitalen Spielen und die Entwicklung von geeigneten Maßnahmen zur Unterstützung dieses zukunftsweisenden Kulturmediums mit der Bundesbeauftragten nicht im Widerspruch mit der Vergabe des Deutschen Computerspielpreises durch ein anderes Ministerium stehen.

Daher freut sich der GAME Bundesverband e.V. außerordentlich über den Ausgang eines Arbeitsgespräches im Beisein und auf Einladung der Kulturstaatsministerin, Frau Monika Grütters (MdB), zu welchem auch die USK – Freiwillige  Selbstkontrolle für Unterhaltungssoftware, der BIU Bundesverband Interaktive Unterhaltung e. V.  sowie die Unternehmen Zone 2 Connect und Bigpoint in den Räumen des Bundeskanzleramts eingeladen waren. Der GAME e.V. war mit Prof. Dr. Malte Behrmann, derzeitiger Koordinator des Arbeitskreises Förderung, Vorstandsmitglied Prof. Dr. Linda Breitlauch sowie Verbandsgeschäftsführer Thorsten Unger vertreten.

Im Gespräch wurden die unterschiedlichen Facetten und Herausforderungen  gerade der kleineren und mittleren Unternehmen thematisiert und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Computerspielen intensiv beleuchtet. Die Kulturstaatsministerin ließ sich über die aktuelle Situation und die Potentiale der Branche unterrichten. Im gemeinsamen Dialog wurden verschiedene Problemstellungen, etwa die Ausbildung von Fachkräften für die Branche, die kulturelle Relevanz als zeitgemäßes Gestaltungsmittel oder die Fördersituation von kulturell wertvollen Inhalten diskutiert.

Die Kulturstaatsministerin, Frau Monika Grütters, merkt dazu an „Der Dialog mit dieser bedeutenden Teilbranche der Kultur- und Kreativwirtschaft ist mir wichtig. Computerspiele mit ihren oft hohen Anforderungsprofilen sind heute ein selbstverständlicher Teil unseres kulturellen Lebens. Die multimedialen interaktiven Unterhaltungs- und Lernangebote werden von allen gesellschaftlichen Gruppen genutzt. Komplexe Computerspiele können gerade für junge Menschen eine wichtige Hilfe sein, anspruchsvolle Inhalte auf spielerische Weise zu begreifen. Der verantwortungsvolle Umgang mit ihnen leistet so auch einen Beitrag zur Entwicklung von Medienkompetenz.“

„Das Gespräch im Bundeskanzleramt mit Vertretern des BKMs und der Kulturstaatsministerin Monika Grütters sowie den Verbänden, der USK und zwei Unternehmensvertretern war von einem offenen und konstruktiven Geiste getragen. Wir freuen uns sehr, dass wir im Rahmen des Dialogs einige für uns wichtige Themen in der kulturellen Wahrnehmung von digitalen Spielen diskutieren und erörtern können“ merkt Verbandsgeschäftsführer Thorsten Unger an. Prof. Dr. Linda Breitlauch ergänzt: „Der Termin hat in vielen Fragen wichtige Erkenntnisse geliefert und wir freuen uns, dass sich die Kulturstaatsministerin sehr aufgeschlossen und engagiert gezeigt hat.“

Die Teilnehmer vereinbarten eine Fortsetzung des Dialogs. Im nächsten Schritt werden einzelne Faktoren enger beleuchten und im Sinne des Standorts Deutschland intensiver betrachtet.

„Für die Verbände in Deutschland kann es nur eine gute Nachricht sein, dass wir neben der guten Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur auch einen fruchtbaren und vielversprechenden Austausch mit der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien pflegen. Für die deutsche Branche sind das sicherlich gute Nachrichten, können wir uns doch für unsere Branche auf eine breitere Unterstützung seitens der Bundesregierung freuen“, führt Thorsten Unger dazu aus.