Die Computerspielemessse Games Convention geht heute erfolgreich in Leipzig zu Ende. Die Anerkennung von Computer- und Konsolenspielen als Teil der Kulturwirtschaft ist gelungen. Dazu beigetragen hat auch die Aufnahme des Bundesverbandes der Entwickler von Computerspielen GAME in die Sektion Film und Audiovisuelle Medien des Deutschen Kulturrates.

Trotzdem, auch das wurde auf der diesjährigen Games Convention sichtbar, es ist schwer, in einer Branche, die fast ausschließlich nach Marktgesichtspunkten funktioniert, künstlerisch anspruchsvolle Produkte auf den Markt zu bringen, die unter Umständen nur einen kleinen Käuferkreis ansprechen.

Der vom Deutschen Kulturrat geforderte und von der Bundesregierung geplante Deutsche Computerspielepreis soll nun erstmals voraussichtlich im Frühjahr 2009 verliehen werden. Er könnte ein wirksames Instrument werden, um die künstlerisch anspruchsvollen Computer- und Konsolenspiele mittels der Auszeichnung bekannter zu machen und sie zusätzlich durch finanzielle Mittel zu unterstützen.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Was in anderen künstlerischen Sparten längst eine Selbstverständlichkeit ist, muss auch in der Computer- und Konsolenspielebranche Einzug halten. Künstlerisch ambitionierte Vorhaben erhalten eine öffentliche Unterstützung und eine nationale Auszeichnung. Damit wird das gesamte Genre weiterentwickelt. Die Games Convention in Leipzig hat die großen Chancen für anspruchsvolle Computerspiele gezeigt, aber auch sichtbar gemacht, wie schwer es ambitionierte Projekte am Markt haben. Eigentlich sollte schon in diesem Jahr das erste Mal der Deutsche Computerspielepreis der Bundesregierung vergeben werden. Nun ist die erste Vergabe auf das Frühjahr 2009 verschoben worden. Die Bundesregierung sollte sich beeilen den Roten Teppich für künstlerisch anspruchsvolle Computerspiele endlich auszurollen, denn die Computer- und Konsolenspielebranche entwickelt sich rasant. Die Unterstützung für künstlerisch anspruchsvolle Spiele wird jetzt gebraucht!“