Die Förderung von Medienkompetenz und die Versachlichung der öffentlichen Diskussion über Computerspiele forderten Fachleute am gestrigen Donnerstag bei einer Tagung im Ratssaal der Stadt Köln. Zu der Veranstaltung zum Thema „Games im Spannungsfeld von Wirtschaftsfaktor und Jugendschutz“ hatte der Oberbürgermeister der Rheinmetropole, Fritz Schramma (CDU), eingeladen. „Man muss auch den Nutzen und die Chancen erkennen, die das Medium Games bietet, anstatt ausschließlich die Risiken wahrzunehmen“, forderte Schramma in seiner Eröffnungsrede. Der Direktor der nordhein-westälischen Landesmedienanstalt (LfM), Prof. Dr. Norbert Schneider, rief dazu auf, Medienkompetenz zum festen Bestandteil von Bildungskonzepten zu machen. „Medienkompetenz fällt ebenso wenig vom Himmel wie andere Bildungsinhalte“, sagte er. „Man muss sie organisieren.“ Letztlich sei die Ahnungslosigkeit vor Auswirkungen „das eigentliche Problem, vor das nicht nur Gewaltvideos und -spiele, sondern alle medialen Produkte führen“, führte Schneider aus.

An der rund vierstündigen Tagung in Köln nahmen neben Schramma und Schneider auch Dr. Klaus Spieler (USK), Olaf Wolters (BIU), Jürgen Schattmann (Familienministerium NRW), Wolfgang Fehr (Leiter der Fachstelle Jugendmedienpädagogik bei der Stadt Köln), Prof. Dr. Winfred Kaminski (FH Köln) und Regierungsschuldirektor Rolf Schormann als Redner teil. Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion mahnte der überwiegende Teil der Diskutanten mehr Verständnis für die Belange der Jugendlichen an. „Die jungen Leute erleben in erster Linie eine Politik, die nach Verboten schreit“, gab Schattmann zu bedenken. „Die Auseinandersetzung mit Jugendkultur darf nicht auf eine Art und Weise stattfinden, die an den Jugendlichen vorbeigeht“, ergänzte Spieler. BIU-Geschäftsführer Wolters rief Lehrer und Eltern dazu auf, sich stärker mit dem Thema Games zu befassen. „Kommen Sie zum Beispiel auf die Games Convention nach Leipzig und informieren Sie sich dort“, regte er an. (GamesMarkt.de)