Ein fingiertes Schreiben mit dem Vorwurf professionellen Raubkopierens landete in den vergangenen Tagen in mehreren Briefkästen in Köln und Umgebung. Darin behauptet eine Person unter dem Namen Leiss, Computerfachleute hätten im Auftrag der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. den Rechner des Empfängers gehackt, ausspioniert und Daten der Festplatte kopiert. Wegen illegaler Downloads von Film- und Musikdateien sei bei der Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet worden. Außerdem habe die GVU eine Schadensersatzklage von 50.000 Euro gegen den Empfänger eingereicht. Der Briefbogen trägt Logo und Absenderadresse der Organisation. Verschiedene Adressaten des gleich lautenden Schreibens mit auffälligen Unsicherheiten in der deutschen Rechtschreibung wendeten sich umgehend an die Hamburger Zentrale.

Daher sieht sich die Organisation zu folgender Klarstellung veranlasst:

1. Die GVU ist nicht Absender dieses Schreibens.
2. Es gibt bei der GVU keinen Mitarbeiter namens Leiss.
3. Die GVU hat zu keinem Zeitpunkt Rechner Dritter „gehackt“, „ausspioniert“ und/oder dort gespeicherte Daten „zum Zwecke der Beweissicherung“ kopiert, wie in dem Schreiben behauptet.
4. Die GVU hat keine Schadensersatzklagen eingereicht.

Dazu Jan Scharringhausen, Leiter der Rechtsabteilung: „Bei dem Schriftstück handelt es sich eindeutig um einen schlechten Scherz. Wir nehmen keine Onlinedurchsuchungen vor, noch kopieren wir Daten. Dies wäre illegal und steht einer privatrechtlichen Organisation zu Recht nicht zu. Darüber hinaus verkennt der Verfasser, dass Schadensersatzklagen nicht von der GVU durchgeführt werden und dies nicht zum Tätigkeitsprofil der GVU gehört, dies obläge allein den jeweiligen den Rechteinhabern. Ein Herr oder eine Frau Leiss ist uns im Ãœbrigen nicht bekannt.“